Bergführer, Erstbesteiger, Survival-Instruktor – mit 60 Jahren ist Martin Epp aus dem Urner Land ins Yukon Territory im Norden Kanadas ausgewandert. Auch 20 Jahre später, im reifen Alter, fühlt er sich nirgends mehr zuhause als im Busch. Den Nachmittags seines 80. Geburtstages durfte ich mit einem der bemerkenswerten Wildnis-Lehrer verbringen.
Als junger Mann zählte er zu den besten Alpinisten der Schweiz, stieg 30 Mal durch die Eiger Nordwand. Heute ist er so etwas wie der Rüdiger Nehberg der Schweiz. Ein Survival Experte, in Europa vielleicht nicht so berühmt, aber alpinistischer. Und ebenso ein Mahner wie Nehberg. Martin Epp war einer der Mitbegründer der ersten großen Survival-Schulen in den USA. Zu seinen Kunden gehörte der ehemalige US-Verteidigungsminister McNamara. In Schweden gründete er eine weitere Survival-Schule. Trotz der Erfolge hat ihn eines nie verlassen: Das Bedürfnis, draußen in der Natur zu sein.
Martin Epp ist auf Besuch in der Schweiz. Er klickt sich durch die Fotoalben auf seinem Computer: Ein Zelt aus hellem Segeltuch in weisser Winterlandschaft. „Drüben im Yukon Territoy haben wir bis zu minus 30, minus 40 Grad im Winter“, erzählt er. Früher sei er im Winter immer zurück in die Schweiz. Doch seit ein paar Jahren finden er und seine Frau Pia das Wintercamping in der kanadischen Wildnis „eigentlich noch viel schöner als im Sommer oder Herbst“. Wenn die Kälte knackt, sorgt drinnen im Zelt ein spartanischer Holzofen für ein bisschen Wärme – Wintervergnügen eines 80-Jährigen.
Mehr über Martin Epp und die Lehren, die er aus der Natur zieht, gibt es in der Ausgabe Winter 2016/17 des Schweizer Magazins Outdoor Guide.
„In der Natur will ich den Leuten beibringen, dass sie logisch denken. Das ist das Allerwichtigste.“